Freitag, 12. September 2008

Copacabana - La Paz - Salar de Uyuni - Cocha

... ueber den Titicaca-See hat ja Ina schon einiges geschrieben - einfach wunderschoen. Was danach kam war allerdings eine ziemliche Monstertour:

LaPaz: Die Busreise war auf dem letzten Drittel echtes Abenteuer. Weil es "Paras" gab , also Blockaden wegen politischer Demonstrationen, gabs nach dem Ueberstellen der Busse mittels Faehre am Titicaca-See erstmal Pause. Nach rund einer Stunde wurde dann aber doch weitergefahren - aber wie !!! die letzten beiden Stunden vor La Paz gingen wirklich ueber Feldwege, wie man sie bei uns als Landwirtschaftliche Hilfswege kennt. Man kann sich vorstellen, wie die dann auch noch aussehen, wenn LKWs und Busse sie befahren um die Blockaden zu umschiffen - echtes Abenteuer. Der Busfahrer hat da aber sein geniale Offroad-Ader voll zur Geltung kommen lassen und ist sogar in Bach-Durchquerungen, usw.. nicht ein einziges Mal steckengeblieben.
Wir kamen recht spaet am Abend in La Paz an - was ein traumhaftes Panorama bedeutet, wenn man von "oben", also dem hoechsten Teil der Stadt (Alto Plano) kommt. La Paz ersteckt sicht ueber mehr als 600 Hoehenmeter in einem Talkessel. Sieht in der Nacht einfach nur beeindruckend aus. Von der Stadt selbst haben wir uns nur im Zentrum rumgetrieben, wir sind auch rein vorsorglich schon am Busbahnhof von zwei Super-freundlichen Policias Touristas "abgefuehrt" worden, - d.h. die haben sofort ein sicheres Taxi fuer uns organisiert und haben gemeint, hier am Busbahnhof koennen wir mit unserem Gepaeck einfach nicht bleiben und haben uns so ins sichere Stadtzentrum umgesiedelt.

Salar de Uyuni:
Von La Paz wars dann eine ziemliche Horror-Tour mit zwei Bus-Nachtfahrten nach Uyuni und die naechste Nacht dann gleich weiter nach Cocha - wir waeren zwar lieber eine Nacht im Hotel in Uyuni geblieben, aber ab hier war Ina nicht mehr zu halten - sie musste einfach so schnell wie moeglich "nach Hause".
Der Salzsee ist absolut einen Besuch wert. Es ist schwer zu beschreiben, wie sich das so anfuehlt mit Jeeps auf einem See in der Groesse vom Bodensee rumzufahren, alles auf einer Schneeweissen Salzkruste. Der See ist in groesserer Tiefe uebrigens wirklich mit Wasser gefuellt - es fliessen sogar Fluesse durch, man sieht davon aber nichts. An den dickeren Stellen ist die Salzkruste angeblich bis zu 30m dick. wir haben da eine Insel besucht, die komplett mit Kakteen bewachsen ist - eigentlich sonderbar, da es in der kompletten Landschaft rundrum keine solchen gibt - und natuerlich das beruehmte Salzhotel besichtigt, das mit allem drum und dran - incl. Einrichtung !!! aus Salz gebaut ist. Weit draussen hat der Guide mit uns dann eine lustige Orientierungsuebung gemacht. Wir mussten unsere Ohren und Augen zuhalten und 150 Schritte geradeaus in Richtung Festland gehen. Es war ein totales Durcheinander, wo wir da rausgekommen sind. Er hat das mit uns gemacht, weil der See eine Besonderheit hat: Wegen irgendwelchen Ferro-Magnetischen Einlagerungen im See funktionieren keine Kompasse !!! D.h. dass Jeep-Fahrer, bei Schlechtwetter-Einbruechen einfach stehen bleiben mussten, da sie keine Chance hatten , sich zu orientieren und in gefaehrliche Wasserlocher geraten konnten. Seit GPS ist das jetzt natuerlich nicht mehr so dramatisch.

Cochabamba:
Die Busfahrt ging ueber Oruru "herunter" nach Cocha. Herunter deshalb, weil wir jetzt "nur" mehr auf 2400m Hoehe sind. Unser erster Eindruck von den letzten Kilometers vor Cocha war wirklich "Welcome back to civilization" - die Stadt ist voellig anders, als alles im Hochland in den Anden: Sauber, Palmen, breite Strassen mit Allee-Baeumen, gepflegte Gaerten, Teiche mitten in der Stadt. Echt ein kleines Paradies im Vergleich zu all den kargen Orten, die wir im Hochland gesehen haben. Wir glauben, da hatte Ina ganz besonderes Glueck, dass es sie zufaellig hierher verschlagen hat.

Zur Zeit sind wir allerdings alle krank - Husten, grippig, - die Nachtbusfahrten in teilweise saukalten Bussen, arktische Temperaturen in ungeheizten Hotels (La Paz) haben uns etwas mitgenommen. Wir werden uns hier etwas kurieren.

Vom Grossen Wiedersehen mit Inas Familie erzaehlen wir dann ein anderes Mal. LG aus Cochabamba, Hermann.

1 Kommentar:

bettiboo hat gesagt…

Hallo Ihr Lieben,

ich bin von Eurem Blog schlichtweg begeistert!
Les immer fleißig und eifrig mit, was ihr so erlebt..

Hoffentlich gehts Euch allen bald wieder gesundheitlich besser!

Liebe Grüße aus Guadalajara - ich fahr jetz erstmal für 4 Tage an den Strand :)

(Leider soll des Wetter es nicht gut mit uns meinen - aber egal...)

Eure Betti