Sonntag, 14. September 2008

Cochabamba - Santa Cruz

Der erste Eindruck von Cochabamba hat nicht getrogen:
Es ist eine saubere, freundliche und gruene Stadt. Am Donnerstag frueh dirigierte uns Ina erstmal zu einem Hotel, wo wir ausgiebig duschten und uns kurz ausruhten. Zwei Naechte hinereinander im Bus hatten ihre Spuren hinterlassen.
Danach bummelten wir gemeinsam durch die Stadt, und Ina erzaehlte von den diversen Orten, was sie damals wo gekauft hatte, welche Disco neu ist, etc.
Gegen Abend holte uns Ines, Inas Gastmutter im Hotel ab und brachte uns zu Inas "zu Hause".
Wir waren ueberrascht und beeindruckt, wie schoen die Grossfamilie wohnt. Obwohl wir ja vorher schon Fotos gesehen hatten, uebertrifft dies bei weitem unsere Erwartungen. Die Eltern von Ines Mutter hatten dort ein Farmgelaende gehabt, und auf diesem riesigen Grundstueck sind mehrere wunderschoene Wohnhauser enstanden, in dem die Familien von Ines, ihrer Schwester, ihren Eltern und weiteren Verwandten wohnen. Zwischen den Haeusern ist es gruen, alter Baumbestand sorgt fuer Schatten und eine urgemuetliche Stimmung. Da das Grundstueck fuer Fremde nicht zugaenglich ist, koennen sich die vielen Kinder der Familien voellig frei und gefahrlos bewegen - das ist genial in einer Gegend, wo man sonst nicht so sorglos draussen rumlaufen kann, da die Kriminalitaet doch ein Thema ist, das man im taeglichen Leben nicht ganz ausser Acht lassen darf.
Am Freitag und Samstag waren wir nochmal bei den Familien zum grossen Familienmittagessen eingeladen. Dazu wurden noch die Eltern von Inas Gastvater Marcelo aus der Stadt geholt, damit die Famlilie komplett war. Insgesamt ist das eine sehr entspannte Anglegenheit, wenn die einladenden Familien ihre Hausmaedchen zusammen in eine Kueche stecken und was Leckeres kochen lassen, waehrend sich die Familienmitglieder um ihre Gaeste kuemmern koennen. Es hat einen Hauch von Exclusivitaet.
Inas Gastfamilie (also Eltern, Geschwister, beide Grosselternpaare, Tanten,...) sind allesamt wirklich aussergewoehnlich nette, gebildete Leute - es macht wirklich Spass mit Ihnen zusammenzusitzen. Es ist schon ein unwahrscheinliches Glueck, dass Ina mit dieser Gastfamilie in Cocha gehabt hat. (Wobei es fehl am Platz ist, da in der Vergangenheit zu sprechen - sie gehoert ja nach wie vor dazu - das spuert man!)

Die restliche Zeit hat uns Ina verschiedene Ecken und Maerkte in Cochabamba gezeigt.
Am Freitag abend haben wir die beruehmten Anticucho gegessen, was Grillspiesschen aus Stuecken von Rinderherz sind - sehr lecker. Aufgefallen ist uns dabei, dass die Spiesschen aus Fahrradspeichen bestanden haben - Ideen muss man halt haben...

Weiterreise Richtung Asuncion:
Nachdem in den letzen Wochen bereits unser Flug von Cochabamba nach Santa Cruz abgesagt worden war, wollten wir uns am Freitag ein Busticket fuer den Nachtbus Samstag auf Sonntag nach Santa Cruz besorgen. Am Sonntag war unser Flug von dort aus nach Asuncion gebucht. Doch wir bekamen die Auskunft, dass die Strasse nach Santa Cruz blockiert sei, deshalb fahren in den naechsten Tagen keine Busse. Wir fuhren also zum Flughafen und schafften es, bei einer anderen Fluggesellschaft einen Flug fuer Samstag abend nach Santa Cruz zu buchen. Inas Gastvater war so nett, uns ein Hotel zu buchen.
Heute ist Sonntag, wir sind in Santa Cruz, und haben heute die Nachricht bekommen, dass unser Flug nach Asuncion auch storniert wurde. Wir haben jetzt fuer morgen bei der anderen Fluggesellschaft gebucht und muessen meinen Onkel Ulf in Asuncion einen Tag laenger als geplant warten lassen - ich hoffe, er erhaelt meine Nachricht rechtzeitig.

Santa Cruz:
Dies scheint die Stadt der Arkadengaenge und Saeulen zu sein. Die meisten Haeuser in der Innenstadt haben breite Dachueberstaende und sehen recht huebsch aus. Insofern ist es nicht so schlimm, dass wir einen Tag laenger hier bleiben muessen als geplant. Wir fuehlen uns wohl, es ist warm, und der Husten wird langsam besser. Trotzdem hoffe ich, dass wir morgen nach Asuncion kommen...
Liebe Gruesse in die Heimat!
Sibylle.

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